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Über 10 Jahre Shelter108 e.V.

Fast zwei Jahrzehnte ist es nun her, dass die österreichische Filmemacherin Maria Blumencron die Flucht von sechs tibetischen Flüchtlingskindern in ihrer ZDF-Doku „Flucht über den Himalaya“ dokumentierte und dies zum Anlass nahm, 2007 den gemeinnützigen Verein Shelter108 e.V. zu gründen. Durch Sammeln von Geldern und der Vermittlung von bislang über 1100 Patenschaften für tibetische Kinder und Jugendliche im Exil versucht Shelter108 einen Beitrag zum Erhalt der tibetischen Kultur zu leisten...

Aber ohne die Hilfe der zahlreichen Spender, Shelter108-Paten und -Fördermitglieder wäre dies nie möglich gewesen! Darum vielen, vielen Dank an all diese Menschen, die uns ihr Vertrauen schenken!

Helfen Sie uns zu helfen!!

Tashi Delek – Glück und Segen!

Trailer: 10 Jahre Shelter108 e.V.

Liebe Freundinnen und Freunde von Shelter108,

Wir Dokumentarfilmer, Journalisten und Chronisten können der Welt nur dann Geschichten aus anderen fernen Welten mitbringen, wenn wir Menschen finden die auch bereit sind, uns ihre Geschichten zu erzählen. Je tiefer sie uns dabei in ihr Herz und ihre Seele blicken lassen, desto reicher, berührender und wertvoller der Schatz, den wir später in unseren Filmen, Büchern und Vorträgen präsentieren dürfen.

Was aber geben wir jenen Menschen zurück, die uns ihr Lachen, ihre Tränen, ihre Träume und Hoffnungen geschenkt haben? Genau diese Frage war vor zehn Jahren Anlass für mich, einen Verein zu gründen. Ich wollte all jenen Menschen, die ein Stück ihres kostbaren Lebens mit mir geteilt hatten, etwas zurückgeben. Und ich wollte auch meinen LeserInnen und ZuschauerInnen diese Möglichkeit eröffnen. Denn in den Tränen der tibetischen Kinder, die von ihren Eltern ins Exil geschickt worden waren, haben viele Menschen ihre eigene Verletzlichkeit wieder gefunden, und im Lachen dieser Kinder die eigene verschüttete Lebens-freude. Auch der Überlebenswille meiner russischen Protagonisten hat vielen Menschen hier Mut gemacht, sich selbst und die Hoffnung nie aufzugeben.

Die Hilfsbereitschaft, die meine Filme und Bücher entfachten, lenkte ich zunächst in andere Organisationen und Vereine, die allesamt sehr gute Arbeit leisten. Doch irgendwann erwachte in mir der Wunsch nach einem eigenen Verein, um eigene Projekte mit gestalten zu dürfen.

Nun gründet man einen Verein nicht aus einer Laune heraus. Den entscheidenden Anstoß zu diesemSchritt bekam ich durch ein Ereignis, das mich damals vor zehn Jahren sehr erschütterte und nachdenklich stimmte...

Es war der Freitod einer Frau, die mir bis zu diesem Tage unbekannt war. Sie hatte keine innere Kraft mehr in sich gefunden, um weiter zu leben. In unmittelbarer Nähe der Verstorbenen fanden die Angehörigen mein Buch „Flucht über den Himalaya“ Ihr letzter Wille war es, dass ihr Erbe zu Gunsten der Ausbildung tibetischer Kinder in Nepal und Indien verwendet würde. Die trauernde Familie wandte sich mit diesem Anliegen an mich. Als ich an diesem Tag joggen ging, war es plötzlich, als würde ich von einer unbändigen Lebenskraft erfasst. Es war, als wollte die Seele der Verstorbenen durch mich ein Stückchen weiter über diesen wunderbaren Erdball laufen. Und so nahm ich ihr Geschenk gerne an.

Zum Glück war ich mit der Gründung von Shelter108 e.V. nicht alleine. Von Anfang an stand mir Jörg Arnold zur Seite, der mir schon bei den schwierigen Dreharbeiten zu „Flucht über den Himalaya“ geholfen hatte, sowie Christian Gatniewsky, der mich bei meinen weiteren Gängen zur tibetischen Grenze als Fotograf und Rettungssanitäter begleitet hatte. Später kam noch Michael Landwehr hinzu, der mehrere Jahre als Lehrer im Tibetischen Kinderdorf von Dharamsala gearbeitet hatte. Schließlich der bekannte Tibetspezialist Klemens Ludwig und Dick Davies, der sich dem Projekt für Straßenkinder in Sankt Petersburg annahm ... nicht zu vergessen Jan Schlenk, der sich bis Ende 2015 gezielt um Einzelfallhilfe für tibetische Flüchtlinge gekümmert hat. Helena Himmelsbach (Patenreisen) und Ulrich Hoffmann (Schatzmeister) rundeten unser Team ab.

Der Verein begleitete uns in den letzten zehn Jahren durch alle Höhen und Tiefen unseres eigenen Lebens. Wir haben bis heute über zwei Millionen Euro Spendengelder gesammelt und mehr als 1100 Patenschaften vermittelt. Shelter108 e.V. hat aber nicht nur vielen tibetischen Kindern und Jugendlichen geholfen ... der Verein hat auch unser eigenes Leben reicher gemacht. Wir benötigen u.a. Spenden für unser Kinder- und Jugend-Hostel in Kathmandu, dessen Erhalt uns auf Grund der rapide anwachsenden Lebenshaltungskosten in Nepal jedes Jahr vor neue Herausforder-ungen stellt. Dabei ist genau dieses Projekt das Herzstück unseres Vereins! Denn es wurde mit der Hinterlassenschaft jener Frau gegründet, die nun in diesem Projekt weiter lebt. Und so feierte auch unser Hostel, das Lebensraum für ethnisch tibetische Kinder und Jugendliche der Dolpo-Region bietet, dieses Jahr seinen ersten runden Geburtstag. Helfen Sie uns, dass es noch viele weitere werden!

Ein weiteres Projekt, für das wir Ihre Unterstützung benötigen, ist Dr. Seredas Rehabilitations-Zentrum für russische Straßenkinder in St. Petersburg. Es bietet Zuflucht für Mädchen, die von zu Hause ausgestoßen, misshandelt, missbraucht oder vernachlässigt wurden. Deren Eltern so große Alkohol-, Drogen- oder wirtschaftliche Probleme hatten, dass nur die Flucht auf die Straße blieb. Dr. Vasilii Sereda gibt ihnen ein Zuhause, Sicherheit und Fürsorge. Er und sein großartiges Team versuchen die Probleme der Mädchen zu lösen, sie zu rehabilitieren und ihnen zum ersten Mal in ihrem Leben das Gefühl zu geben, dass sie wichtig sind.

Helfen Sie uns zu helfen!

Herzlichst Maria Blumencron und das Team von Shelter108 e.V.